Dein Österreichisches Wörterbuch

Wittiber, Witiber , der

Witmann (veraltet), Witwer


Art des Eintrag: Substantiv

Kategorie: Veraltet, Historisch

Erstellt am: 17.05.2008

Bekanntheit: 100%

Beurteilung: 3 | 5

Kommentar am 17.05.2008
30.7.2014: Der in Deutschland schon lange völlig verschwundene "Wittiber" ist zwar auch in Österreich selten geworden, doch ist das kein Grund, meinen Kommentar dazu wie viele andere einfach zu entfernen! Duden online sagt zum Wittiber: " bayrisch, österreichisch" - nichts von 'veraltet' hingegen Duden-RS: " österr. veraltet für Witwer" Der DDR-Duden: "österr. s. Witmann", und dort: "veraltet für Witwer" So lang her wie im Folgenden ist's allerdings nicht, seit der "Wittiber" noch verwendet worden ist: Gramatneusiedl A.D. 1762: «Neusidl: 26. Januarius Ist copulirt worden: der Ehrengeachte Thomas Finkh, Mitnachbahr zu Velmb als Wittiber, mit der Ehrsamen Jungfrau Anna Maria Grüeßmüllerin, des Ehrengeachten Jacob Grüeßmüller, Mitnachbahr zu Gramet Neusidl und Magdalenae dessen Ehewürthin Ehel[ich] erzeugter Tochter. » [http://agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/grausam_georg_1963_1/1.htm] Immer noch beliebt ist übrigens das Lustspiel "Der Wittiber" des Bayern Ludwig Thoma

Kommentar am 17.05.2008
@ Koschutnig Das i kannst du selber liquidieren. Auf der Hauptseite siehst du rechts von deinem Eintrag einen grünen Datei-Ordner. Den musst du anklicken, und dann öffnet sich dein Eintrag im Bearbeitungsmodus, und du kannst alles nach Belieben ausputzen :-)

Beispiel am 30.07.2014
"Wittiber” muss man verstehn, will man verstehn, wovon bei Nestroy die Rede ist: «FRAU KÖRBL. Was Prächtig’s hab’ ich für Ihnen!, einen Dienst – NETTL. Derf der Liebhaber in’s Haus? das is’s Erste bey mir. FRAU KÖRBL. Das just nit – NETTL. Sie wissen, daß ich meiner Frau bloß deßtwegen aufg’sagt hab, weil s’ kein’n leid’t. FRAU KÖRBL. In dem Dienst wird auch keiner geduld’t, der Herr is nehmlich a Wittiber. Da haben S’ die Adress’. (Giebt ihr einen Zettel.) NETTL. Na, von ein’n Herrn laßt man sich eher was verbiethen, als von einer Frau.» (Nestroy, „Heimliches Geld, heimliche Liebe”, I/1) Und aus jüngster Zeit: «Rinn: Ihr redets euch leicht, weil ihr alle zwei Wittiber seid. Mörth: Ich war vierzehn Jahr verheiratet - aber so was hätt’ es bei mir nicht ‘geben.» (Aus "Quisi quasi - der Kasi" , Lustspiel von Alfred Tuma, im Eva Bieler Verlag, 1100 Wien)

Kommentar am 21.12.2016
@ XOX: Wo sind die Beispiele hin? Das stinkt zum Himmel! Und wer üblen Geruch verursacht, der riecht ihn selber gewöhnlich nie! Kommentar vom 30.7.2014: Der in Deutschland schon lange völlig verschwundene "Wittiber" ist zwar auch in Österreich selten geworden, doch ist das kein Grund, meinen Kommentar dazu wie viele andere einfach zu entfernen! Duden online sagt zum Wittiber: " bayrisch, österreichisch" - nichts von 'veraltet' hingegen Duden-RS: " österr. veraltet für Witwer" Der DDR-Duden: "österr. s. Witmann", und dort: "veraltet für Witwer" So lang her wie im Folgenden ist's allerdings nicht, seit der "Wittiber" noch verwendet worden ist: Gramatneusiedl A.D. 1762:

Neusidl: 26. Januarius Ist copulirt worden: der Ehrengeachte Thomas Finkh, Mitnachbahr zu Velmb als Wittiber, mit der Ehrsamen Jungfrau Anna Maria Grüeßmüllerin, des Ehrengeachten Jacob Grüeßmüller, Mitnachbahr zu Gramet Neusidl und Magdalenae dessen Ehewürthin Ehel[ich] erzeugter Tochter.
agso.uni-graz.at:http://agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/grausam_georg_1963_1/1.htm
Immer noch beliebt ist übrigens das Lustspiel "Der Wittiber" des Bayern Ludwig Thoma.

Kommentar am 21.12.2016
Wie ich schon sagte: Wer üblen Geruch erzeugt, merkt das gewöhnlich nicht. Und wenn sich weiter welche gestört fühlen, dass ich mich immer wieder beschwere, ersuche ich höflich, sich an den jeweiligen Geruchverursacher zu wenden. Und da es diese Gestörten offenbar richtig drängt, unbedingt alles zu lesen, was sie nerven könnt:
"In Österreich ist nicht der der Nestbeschmutzer, der ins Nest hineinmacht, sondern der der hinterher herkommt und sagt: Pfui,hier stinkts!"
derStandard, Kommentar:http://tinyurl.com/jemaymf


Kommentar am 05.05.2017
Solang deine Mutter g'lebt hat, hab' ich nicht g'schaut auf dich, und da hab' ich glaubt, ich hab' ein' Engel von einer Tochter; als Witiber aber muß ich schaun auf dich, und da seh' ich a Menge, was mir nicht recht is.
Johann Nestroy, Häuptling Abendwind ():http://www.nestroy.at/nestroy-stuecke/83_abendwind/85text.html
Der gute Jagdleiter ließ Liter um Liter aufmarschieren. [...] Mit dem steigenden Alkoholspiegel stiegen beim Witiber auch erotische Gefühle. Er richtete es immer so ein, dass die Freundin eines Jagdgastes stets neben ihm Platz nehmen musste. Wegen erhoffter Jagdeinladungen, ließ sie sich auch allerhand Grapschereien vom Chef gefallen.
Unser Obersiebenbrunn. Fredis Jagagschichten (2010):http://doku-obersiebenbrunn.g-zier.at/index.php?title=Fredis_Jagagschichten
Das Stumpflbäuerlein, kurzweg der Stumpfl genannt, war ein die ganze Weiberschaft aufreizender Wittiber. Ein angehender Fünfziger, also über die ersten Dummheiten hinaus, und doch noch bei guten Kräften.
Karl Schönherr, Allerhand Kreuzköpf (1895/2014):http://tinyurl.com/kvgtjzq


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Wittiber, Witiber






Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und des Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.
Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache kommen aus den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Monarchie entlehnt. Eine erhebliche Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein großer Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich; manche dieser Ausdrücke sind durch Verträge mit der Europäischen Gemeinschaft geschützt, damit EU-Recht Österreich nicht zwingt, hier fremde deutschsprachige Begriffe zu verwenden.
Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark verwendet, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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